Stand: 12:56 Uhr | Lesedauer: 2 MinutenSchleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther steht am Rednerpult. Quelle: Frank Molter/dpa/Archivbild Anzeige Comment 0 Kommentare Facebook Twitter Whatsapp Anzeige
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat Kurskorrekturen an der deutschen Migrationspolitik gefordert. «Wir werden Armutsmigration begrenzen müssen, damit wir unsere Kapazitäten auf diejenigen konzentrieren können, die wirklich verfolgt sind», sagte der CDU-Politiker am Freitag im Landtag in Kiel.
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«Wir haben in Schleswig-Holstein dramatisch gestiegene Asylzugangszahlen», sagte Günther. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gebe es einen Anstieg um 90 Prozent. Die Situation in den Kommunen werde zunehmend schwierig. «Das Schreiben der Oberbürgermeister, der Landrätinnen und Landräte, das wir bekommen haben, zeugt von dieser dramatischen Situation.»
Im Norden gebe es zwar weiterhin viel Hilfsbereitschaft, sagte Günther. Diese Bereitschaft dürfe nicht darüber hinweggehen, dass die Kapazitäten endlich seien. 100 Flüchtende kämen derzeit pro Tag neu an. «Bei der Zahl der gemeldeten Plätze in den Kommunen sind wir in vier bis fünf Wochen auch in Schleswig-Holstein in einer sehr, sehr schwierigen Lage.» Bei den enorm hohen Zahlen werde es absehbar problematisch, Aufnahme und Integration so sicherzustellen, wie es erforderlich sei.
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«Wir wollen doch nicht Flüchtlinge in Sporthallen unterbringen, weil wir wollen, dass da Sport gemacht wird», sagte Günther. Die Landesregierung habe deshalb den Ausbau der Kapazitäten der Erstaufnahmen im Land zugesichert. Zwar sei Schleswig-Holstein im Vergleich gut aufgestellt und die Gesellschaft drifte im Norden nicht so stark auseinander wie in anderen Bundesländern. Ungesteuerte Zuwanderung überfordere die Gesellschaft aber.
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Günther kritisierte, dass sich die Bundesregierung bei Verhandlungen über Finanzfragen derzeit «nicht einen einzigen Millimeter» bewege. Der Bund lasse Land und Kommunen finanziell im Regen stehen. «Wir hatten früher ein System, wo steigende Zahlen dazu geführt haben, dass der Bund sich stärker in die Verantwortung bringt. Der Bund hat seine Verantwortung an der Stelle aber gedeckelt.»
Stand: 12:55 Uhr | Lesedauer: 2 MinutenBoris Herrmanns Yacht «Malizia – Seaexplorer» nimmt wieder an einer Regatta teil. Quelle: Antoine Auriol/Team Malizia/dpa/Archivbild Anzeige Comment 0 Kommentare Facebook Twitter Whatsapp Anzeige
Der deutsche Top-Segler Boris Herrmann ist 82 Tage nach dem Showdown beim Ocean Race wieder im Einsatz. Beim 48-Stunden-Rennen Le Défi Azimut von und nach Lorient in Frankreich lag der fünfmalige Weltumsegler mit seinem Co-Skipper Will Harris nach 24 Stunden auf Platz sechs. Bei der Zweihand-Prüfung mit 34 Imoca-Yachten kommt es erstmals zum Vergleich zwischen den Ocean-Race-Imocas und den Neubauten dieses Jahres wie der Spitzenreiterin «Charal».
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«Es ist ein gutes Gefühl, wieder eine Regatta zu bestreiten», sagte Herrmann der Deutschen Presse-Agentur am Freitag während seiner vierten Teilnahme an dem französischen Segel-Klassiker.
Ein Navigationsfehler hatte das deutsch-britische Duo zuvor etwas zurückgeworfen. «Wir sind an einem Wegpunkt vorbei gesegelt, weil es kurz vor dem Start eine Wegpunktänderung gab, die wir nicht mitbekommen haben. Unser Fehler. Schade, weil wir sonst jetzt da wären, wo Initiatives Cœur ist.» Die von Samantha Davies und Jack Bouttell gesegelte «Initiatives – Cœur» lag am Freitag mit fünf Seemeilen Vorsprung vor «Malizia – Seaexplorer» auf Platz fünf.
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Kurz zuvor hatten Nicolas Troussell und Benjamin Schwartz Mastbruch auf ihrer «Corum L`épargne» vermeldet. Für Skipper Troussell ist es nach dem Mastbruch in der Vendée Globe am 16. November 2020 erneut ein schwerer Rückschlag.
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Im Pech ist auch der Kieler Segler Andreas Baden bei seiner Premiere im Défi Azimut. Er musste das Rennen mit Skipper Fabrice Amedeo auf «Nexans – Art & Fênetres» nach der ersten Nacht aufgeben, weil sich eine Inspektionsklappe geöffnet hatte und die Crew einen schweren Wassereinbruch erlebte. Das Team hat die Lage unter Kontrolle gebracht und steuert Lorient an. Die Regattaflotte wird dort am Samstag zurückerwartet.
Stand: 12:51 Uhr | Lesedauer: 2 MinutenBlick auf das «Palazzo»-Zelt von Cornelia Poletto. Quelle: Georg Wendt/dpa/Archivbild Seit 2014 bietet die Hamburger Spitzenköchin Cornelia Poletto ein Vier-Gänge-Menü in Kombination mit Zirkuskunst. Dafür wird stets das große rote Zelt aufgebaut. Weil bei den Deichtorhallen noch gebaut wird, muss die Show nun erneut umziehen. Anzeige Comment 0 Kommentare Facebook Twitter Whatsapp Anzeige
Die Dinner-Show «Palazzo» mit der Spitzenköchin Cornelia Poletto wird in diesem Jahr auf der Galopprennbahn im Hamburger Stadtteil Horn ihr großes Zelt aufschlagen. Alle Mühen, den Platz auf der Kleinen Moorweide noch einmal nutzen zu dürfen, seien am Ende vergeblich geblieben, teilte die Palazzo Produktionen GmbH in Hamburg mit.
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2022 hatte Poletto für ihre Show auf der Moorweide noch eine Ausnahmegenehmigung erhalten. In diesem Jahr hat sich die Bezirksversammlung dagegen entschieden, damit sich die Rasenfläche im Winter erholen kann. Auf den Platz in unmittelbarer Nähe des Hamburger Bahnhofes Dammtor waren den Angaben zufolge in der vergangenen Saison mehr als 25 000 Gäste für Essen und Unterhaltung begrüßt worden.
Der eigentliche Stammplatz des großen roten Zeltes war zuvor stets der Platz an den Deichtorhallen am Hauptbahnhof. Das sei jedoch in diesem Winter aufgrund von Bauarbeiten noch nicht wieder möglich. Die Premiere am neuen Standort im Osten Hamburgs ist für den 11. November geplant. Die «Palazzo»-Dinner-Show steht für Zirkuskunst im kleinen Rund und ein Vier-Gänge-Menü von Poletto und ihrem Team. Die Show läuft bis zum 10. März 2024.
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Die Dinner-Show im Hamburger Spiegelpalast ist eine von fünf «Palazzo»-Dinnershows in Deutschland und Österreich, bei denen bekannte Köche als Gastgeber auftreten. Poletto ist seit 2014 Gastgeberin in Hamburg. Bei dieser Show haben rund 340 Menschen Platz.
Gasnetz Hamburg hat zum zehnten Jahrestag des Volksentscheides zum Rückkauf der Energienetze mit dem Bau einer vier Kilometer langen Gas-Hochdruckleitung begonnen. Die Pipeline soll parallel zur Waltershofer Straße und zur Autobahn A7 verlaufen und vom kommenden Jahr an das künftige Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD) Dradenau mit Energie versorgen, teilte das städtische Unternehmen am Freitag mit. Zunächst werde das derzeit im Bau befindliche Heizkraftwerk über die Leitung mit Erdgas betrieben, perspektivisch könne es aber auch grünen Wasserstoff nutzen. Die Gesamtkosten bezifferte Gasnetz Hamburg auf rund 15 Millionen Euro.
Zur Sicherung der Energieversorgung im Falle eines flächendeckenden Stromausfalls kann das Kraftwerk mit einer Leistung von 260 Megawatt den Angaben zufolge auch ohne externe Stromquellen angefahren werden. «Die Schwarzstartfähigkeit dieses Kraftwerks ist von entscheidender Bedeutung, besonders angesichts der zunehmenden Gefahr durch Cyber-Angriffe», betonte Umweltsenator Jehns Kerstan (Grüne). Der Sprecher der Geschäftsführung von Stromnetz Hamburg, Andreas Cerbe, sagte: «Wir sind damit im Falle eines flächendeckenden Stromausfalls in Hamburg in der Lage, das Netz teilweise wieder hochzufahren und eigenständig Energie zur Verfügung zu stellen.»
Stand: 12:35 Uhr | Lesedauer: 4 Minuten Von Jürgen Hoffmann Till Weitendorf, Geschäftsführer von StoryDOCKS, mit der Tigerbox, einer Audiobox samt Streamingdienst für Kinder Quelle: Bertold Fabricius Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen. Podcast freigeben Das Hamburger Start-up Tiger will den Audiomarkt aufrollen – und Branchenprimus Tonies herausfordern. Es setzt dabei auf ein Modell ohne die bekannten Figuren. Anzeige Comment 0 Kommentare Facebook Twitter Whatsapp Anzeige
Für seinen Job ist Till Weitendorf familiär ausreichend vorgeprägt: Der 45-Jährige ist ein Erbe der Hamburger Verlagsgruppe Oetinger, und seine Großmutter war mit der weltberühmten Kinderbuchautorin Astrid Lindgren befreundet. 2018 wagte Weitendorf mit einer Ausgründung aus dem Verlag den Sprung in die Selbstständigkeit. StoryDocks nannte er sein Unternehmen, das seinen Sitz am Eppendorfer Baum hat. Seitdem hat er eine Reihe von Medien-Start-ups auf den Weg gebracht. Eines ist Tiger Media, dass Weitendorf zusammen mit Martin Kurzhals führt.
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Die Geschäftsidee: Mit einem kleinen, elfeinhalb Zentimeter großen Stereo-Hörwürfel (Tigerbox Touch) lassen sich rund 20.000 digitale Kinder-Hörspiele, -Hörbücher und -Lieder streamen. 2022 machte das Unternehmer-Duo sieben Millionen Euro Umsatz, im laufenden Jahr peilt man rund zwölf Millionen Euro und im nächsten Jahr über 20 Millionen Euro an. Das Ziel ist klar: den Branchenprimus Tonies herausfordern.
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Das Düsseldorfer Unternehmen hat Kinder-Hörspiele mit einer Box und Figuren populär gemacht. Für vergangenes Jahr meldete Tonies einen Umsatz von 258 Millionen Euro – ein Plus von 37 Prozent zum Jahr davor. 158 Millionen Euro davon wurden im deutschsprachigen Raum erwirtschaftet. Die Boxen (Preis: rund 100 Euro) brachten 87 Millionen Euro ein, die Figuren (Preis: 17 Euro), die auf die Boxen gestellt werden und die Hörbücher und Kinderlieder abspielen, 159 Millionen Euro, Kopfhörer, Taschen, Regale und Ladegeräte den Rest.
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Neben Tonies und Tiger Media tummeln sich nur noch etwa eine Handvoll kleinerer Anbieter mit Bekanntheitsgraden von unter fünf Prozent auf dem Kinderhörspiel-Markt. Tonies-CEO Marcus Stahl gibt sich selbstbewusst, dass sein Unternehmen „der Pionier in dieser Kategorie bleibt“. Man habe „das qualitativ hochwertigste Produkt“ und werde mit Innovationen die Nase vorn behalten. Noch liegt Tonies weit vorn: Auch das erste Quartal 2023 lief für das börsennotierte Unternehmen gut, das für das Gesamtjahr erneut ein Umsatzplus von über 35 Prozent erwartet.
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Tiger Media wählt eine etwas andere Herangehensweise als sein Hauptkonkurrent: Während Tonies und andere Marktteilnehmer Figuren oder Tokens einzeln anbieten, setzt der Hamburger Herausforderer, bei dem 2021 Sony eingestiegen ist, auf seine Streaming-Audiothek „Tigertones“. Dabei handelt es sich um ein Flatrate-Modell (ab 6,99 Euro pro Monat). Die Kinder können sich direkt auf der Box durch die Hörspiel- und Liederwelten klicken. Mit der Einführung der Tigerbox Touch Ende 2019 ist nach Überzeugung von Till Weitendorf ein „Kampf der Systeme“ ausgebrochen. „Bei uns kauft der Kunde nicht mehr einzelne Titel, sondern hat Zugriff auf rund 20.000 Titel“, erläutert Weitendorf. Er hält dieses Angebot für „viel attraktiver“.
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Tonies hat mit seinen Produkten eher Kleinkinder im Visier, Tiger Media gibt die Zielgruppe für seine Tigerbox (Preis um 90 Euro) mit „Vier- bis Zwölfjährige“ an. Beide Systeme können Hörspiele und Musik wiedergeben, verfügen über intuitive und haptische Elemente, damit schon kleine Kinder ein Hörspiel starten können.
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Die deutsche Buchbranche befindet sich in einem tiefen Wandel, obwohl der größte Vertriebsweg nach wie vor der stationäre Buchhandel ist. Im vergangenen Jahr setzte die Branche 9,4 Milliarden Euro um. Am stärksten wuchs das Geschäft mit Hörbüchern, Wachstumstreiber sind die digitalen Absatzwege: Der Umsatz mit Downloads stieg um 61 Prozent, der mit Streaming sogar um fast 155 Prozent. Das Business mit Audiobooks auf CD dagegen hat sich mehr als halbiert. Die digitalen Kanäle sind damit die wichtigsten Marktplätze des Hörbuchgeschäfts: Downloads waren 2022 für fast 50 Prozent des Hörbuchumsatzes verantwortlich, Streaming für 37 Prozent, CDs nur noch für 13 Prozent.
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Die Konkurrenz im Kinder-Hörspielmarkt ist sehr hart, es braucht neue kreative Ansätze. Eine weitere Option beim Branchenzweiten Tiger ist die „Wildcard“, mit der selbst erfundene Geschichten und selbst gesungene Songs gespeichert werden. Bedeutet dies unbegrenzte Freiheit für die „lieben Kleinen“? Unternehmenschef Weitendorf sagt: „Die Eltern haben die Möglichkeit, den Medienkonsum der Kids auf der Box zu begrenzen, entscheiden also, was und wie viel ihre Kinder hören können.“ Dass sich Tiger Media auf dem richtigen Weg befindet, scheinen die Zahlen fürs erste Halbjahr 2023 zu beweisen: Der Umsatz ist gegenüber den ersten sechs Monaten 2022 um 20 Prozent gestiegen, das Ergebnis hat sich um 57 Prozent verbessert.
Stand: 12:33 UhrDas seit Juni geschlossene Karstadt-Kaufhaus in Hamburg-Harburg. Quelle: Steven Hutchings/TNN/dpa/Archivbild Anzeige Comment 0 Kommentare Facebook Twitter Whatsapp Anzeige
Die Stadt Hamburg hat das Gelände mit dem früheren Karstadt-Kaufhaus im Harburger Schippsee-Quartier gekauft. Mit der Ausübung des Vorkaufsrechts sei der Weiterverkauf der Immobilie verhindert werden, teilte der Senat am Freitag mit. Das etwa 7000 Quadratmeter große Areal war den Angaben zufolge im Juni überraschend an einen unbekannten Käufer aus Israel veräußert worden.
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«Mit der Ausübung des Vorkaufsrechts durch unseren (Landesbetrieb) LIG sichern wir uns den städtischen Zugriff auf dieses für Harburgs Zentrum und seine weitere Entwicklung bedeutende Gelände», sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). «Einer Spekulation müssen wir soweit möglich einen Riegel vorschieben.»
Die Übernahme der Immobilie sei im Schulterschluss mit der Stadtentwicklungsbehörde und dem Bezirksamt erfolgt. Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht. Um geplante städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen leichter durchführen zu können, hatte sich die Stadt mit einer Verordnung die Möglichkeit geschaffen, über ein besonderes Vorkaufsrecht auf Grundstücke zugreifen zu können.
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«Das ehemalige Karstadt-Areal im Schippsee-Quartier ist ein solches Schlüsselgrundstück», sagte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). «Kurzfristig bewahren wir Harburg vor Unsicherheit und Leerstand. Mittel- und langfristig spielt das Grundstück als Bindeglied zwischen dem Harburger Binnenhafen und dem neugestalteten Herbert-und-Greta-Wehner-Platz eine zentrale Rolle bei der Neugestaltung der Harburger Innenstadt.»
Stand: 12:38 UhrAuf dem Einsatzfahrzeug ist in gelber Farbe der Schriftzug «Feuerwehr» zu lesen. Quelle: David Inderlied/dpa/Symbolbild Anzeige Comment 0 Kommentare Facebook Twitter Whatsapp Anzeige
Das Land Schleswig-Holstein hat die letzten der insgesamt 52 Löschfahrzeuge für den Katastrophenschutz an die Freiwilligen Feuerwehren übergeben. Die elf Fahrzeuge seien in der ersten Septemberhälfte in die Kreise Dithmarschen, Rendsburg-Eckernförde, Segeberg und Ostholstein gegangen, teilte das Innenministerium am Freitag mit. Insgesamt investierte das Land rund 17,6 Millionen Euro.
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Die rund 340.000 Euro teuren Löschgruppenfahrzeuge stehen für Einsätze bei Bränden, Stromausfall, Hochwasser, Sturmfluten oder Starkregen zur Verfügung. Sie wurden bei den Feuerwehren im Land stationiert und werden dort auch für den alltäglichen Einsatz genutzt.
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) kündigte an, das Land wolle bis zum Jahr 2030 rund 77 Millionen Euro in den Katastrophenschutz investieren. Alleine für den Aufbau von Sirenen stünden bis dahin rund 23 Millionen Euro bereit.
Stand: 12:18 Uhr | Lesedauer: 3 MinutenDer Angeklagter verbarg zu Prozessbeginn sein Gesicht hinter einem Aktenordner Quelle: dpa Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen. Podcast freigeben Ein 37-Jähriger tötet seine 100 Jahre alte Großmutter in Hamburg brutal mit einem Beil. Nun hat das Landgericht ein Urteil gesprochen und sieht bei dem Verurteilten fehlendes Mitleid. Anzeige Comment 0 Kommentare Facebook Twitter Whatsapp Anzeige
Er sollte seine Großmutter pflegen, doch er tötete die 100-Jährige mit einem Beil: Das Landgericht Hamburg hat einen Angeklagten wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt. Der 37-Jährige sei aufgrund einer schizotypen Störung krank, sagte die Vorsitzende Richterin Jessica Koerner am Donnerstag. „Ihm mangelt es an der Fähigkeit, Mitleid zu empfinden.“ Das Urteil, das der Angeklagte ohne sichtbare Regung anhörte, ist noch nicht rechtskräftig.
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Im Frühjahr 2023 lebte die 100-Jährige noch in ihrer eigenen Wohnung in Hamburg-Stellingen. Sie war dement, hilfsbedürftig und saß im Rollstuhl. „In ein Heim wollte sie unter keinen Umständen“, sagte Koerner. Einst war ein Pflegedienst ganztägig zuständig. Doch auf Wunsch des erwerbslosen Enkels, der früher in einem Chemiebetrieb arbeitete, kam der Pflegedienst inzwischen nur noch vormittags. Der Angeklagte, der weiterhin im Stadtteil Heimfeld wohnte, übernahm ab mittags. Der Deutsche habe so einen Teil des Pflegegeldes bekommen, sagte die Vorsitzende Richterin. Außerdem habe ihn die Großmutter finanziell unterstützt.
Bestatter trugen im März 2023 im Stadtteil Stellingen die Leiche aus einem Mehrfamilienhaus Quelle: dpa
In der Nacht zum 6. März erhielt der Angeklagte einen Anruf der Polizei, die Nachbarn gerufen hatten, weil sie Klopfgeräusche bei der alten Frau gehört hatten. Die Feuerwehr brach die Tür auf. Die Beamten machten dem Mann klar, er solle kommen, die verwirrte und hilfsbedürftige Frau könne nicht mehr allein bleiben. Ansonsten müsse sie in ein Krankenhaus.
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Wenig begeistert setzte sich der Enkel in ein Taxi. Nachdem die Einsatzkräfte weg waren, spitzte sich die Situation zu. Der Angeklagte sei mit der Pflege der dementen Frau überfordert gewesen und habe für sich keine Handlungsalternativen gesehen, sagte Koerner.
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Mit einem Beil in der Hand trat der Enkel an die Frau heran. Zur Verteidigung habe sie noch einen Akku-Staubsauger ergriffen, der ihr jedoch zu Boden gefallen sei. „Das brachte das Fass zum Überlaufen“, sagte Koerner. Denn der Angeklagte hatte diesen erst wenige Tage zuvor neu gekauft. Er hob das Beil und schlug mindestens 16 Mal auf ihren Kopf und Hals.
Der Enkel setzt selbst den Notruf ab
Es kam zur Durchtrennung des Halsmarks im Bereich des zweiten und dritten Halswirbels. Das Opfer erlitt einen Rückenmarksschock mit Atemlähmung und starb schnell. Der nicht vorbestrafte Mann wählte laut Gericht an dem Tatmorgen selbst den Notruf und erklärte, er habe seine Großmutter getötet. Eine verminderte Schuldfähigkeit könne nicht ausgeschlossen werden, betonte die Kammer.
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Sie blieb mit dem Urteil nur knapp unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine Freiheitsstrafe von acht Jahren für angemessen hielt. Die Verteidigerin hielt zur Überraschung der Zuschauer auf Wunsch ihres Mandanten kein Plädoyer. Zuvor hatte sie einen Antrag auf Ausschluss der Öffentlichkeit während der Plädoyers gestellt, der aber abgelehnt wurde. Der Angeklagte wollte beim sogenannten letzten Wort nichts mehr sagen.
„Totenruhe nicht stören“
Bei einem früheren Prozesstag hatte er sich kurz geäußert. Damals habe der 37-Jährige erklärt, es tue ihm leid, sagte die Vorsitzende Richterin. Er machte aber keine Aussage. Seine Begründung: Er wolle die Totenruhe nicht stören und nicht den Eindruck erwecken, als wolle er sich rechtfertigen.
In Hamburg sollen Straßen künftig mittels einer «blau-grünen Infrastruktur» resilienter gegen die Folgen des Klimawandels werden. Das sieht ein Antrag der rot-grünen Regierungsfraktionen vor, über den die Bürgerschaft in der kommenden Woche entscheiden wird. «Unter dem Begriff «blau-grüne Infrastruktur» soll bei Straßenbauprojekten von Anfang an ein gutes Stadtklima und der Schutz vor Überschwemmungen durch Starkregen mitgedacht werden», erklärte Ole Thorben Buschhüter, Verkehrsexperte der SPD, am Freitag.
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Bepflanzte, unversiegelte Bereiche würden als «grüne» Elemente in der Stadtplanung bereits mitgedacht. Verknüpft mit «blauen» Speicher- und Verdunstungselementen für Regenwasser sollten sie nun auch im Verkehrsbereich langfristig die Umsetzung der Mobilitätswende und den Klimaschutz verbinden.
«Grünflächen statt Versiegelung, Verschattung statt Hitze – das bewirkt blau-grüne Infrastruktur», sagte Rosa Domm, Sprecherin für Klimapolitik und Mobilitätswende der Grünen. «Damit wird Regenwasser effizienter genutzt und Überschwemmungen vorgebeugt, zudem werden öffentliche Räume in Hitzemonaten abgekühlt.»
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Ein in der Königstraße in Altona laufendes Pilotprojekt, bei dem 50 neue Bäume gepflanzt und breite Rad- und Gehwege sowie barrierefrei umgebaute Bushaltestellen mit blauer Infrastruktur kombiniert werden, müsse gut evaluiert werden, um daraus Empfehlungen und Hinweise für zukünftige Straßenbauprojekte ableiten zu können. «Unser Ziel ist es, das Prinzip der blau-grünen Infrastruktur absehbar regelhaft bei Straßenbauvorhaben anzuwenden», sagte Buschhüter.
Stand: 11:50 UhrBaukräne stehen auf einer Baustelle in einer Innenstadt. Quelle: Christian Charisius/dpa/Symbolbild Anzeige Comment 0 Kommentare Facebook Twitter Whatsapp
Schleswig-Holstein hat im ersten Halbjahr 2023 beim preisbereinigten Bruttoinlandsprodukt (BIP) eine Stagnation im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet. Damit habe das nördlichste Bundesland besser abgeschnitten als Deutschland insgesamt mit einem Minus von 0,3 Prozent, teilte das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein am Freitag mit. Analog zur Bundesebene stieg auch in Schleswig-Holstein die preisbereinigte Wirtschaftsleistung im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Dienstleistungsbereich leicht an. Dagegen musste das schleswig-holsteinische Baugewerbe einen leichten realen Rückgang hinnehmen, was ebenfalls der Bundesentwicklung entspricht.