Gastronomie unter Druck: „Das macht vielen Betrieben sehr zu schaffen“

Stand: 11:40 Uhr Für viele Restaurant-Betreiber geht die Rechnung nicht mehr auf, sie geben auf Für viele Restaurant-Betreiber geht die Rechnung nicht mehr auf, sie geben auf Quelle: picture alliance/dpa Corona-Krise, Inflation und zuletzt die Rückkehr zur höheren Mehrwertsteuer – das belastet auch im Norden die Gastronomen gehörig. Der Dehoga sieht die Branche vor einem herausfordernden Jahr und befürchtet Schließungen. Anzeige Anzeige

Die Dehoga-Landesverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein sehen die Gastronomiebetriebe im Norden an der Belastungsgrenze. Großer Druck entsteht nach Einschätzung des Gaststättenverbandes durch die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung zum 1. Januar dieses Jahres. „Das macht vielen Betrieben sehr zu schaffen“, sagte die Dehoga-Landesgeschäftsführerin in Hamburg, Ulrike von Albedyll. „Wir halten es für erforderlich, dass der Mehrwertsteuersatz auf Speisen wieder auf sieben Prozent gesenkt wird, damit viele Betriebe wirtschaftlich weiter existieren können.“ Der Mehrwertsteuersatz auf Speisen in Restaurants war während der Corona-Pandemie vorübergehend von 19 Prozent auf 7 Prozent reduziert worden.

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Die Forderung unterstützt auch von Albedylls schleswig-holsteinischer Kollege, Dehoga-Hauptgeschäftsführer Stefan Scholtis. Bei der Anpassung des Mehrwertsteuersatzes gehe es um eine steuerrechtliche Gleichstellung zu beispielsweise Lieferdiensten, für die ein Satz von sieben Prozent gelte. Scholtis sieht die Rückkehr zur höheren Mehrwertsteuer als weiteren Schmerzpunkt für eine Branche, die in den vergangenen vier Jahren ohnehin stark unter Druck gestanden habe. „Die Zeiten waren noch nie so unsicher, wie sie seit 2020 sind.“ Er schätzt, dass die krisenbedingten Betriebsschließungen in Schleswig-Holstein zwischen 2020 und 2023 im niedrigen dreistelligen Bereich lagen. Aus Hamburg liegen dazu nach Angaben des Landesverbandes keine Zahlen vor.

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Nach der Pandemie machen den Betrieben im Norden laut Dehoga zudem Kostensteigerungen und der Fachkräftemangel zu schaffen. „Die Lebensmittel- und Energiekosten sind sehr gestiegen in den letzten zwei Jahren“, berichtete von Albedyll. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien nach den Corona-Schließungen nicht in die Betriebe zurückgekommen, sagte Scholtis. Der Fachkräftemangel sei so groß, dass Lokale teils ihre Flächen oder ihr gastronomisches Angebot verkleinern müssten. Auch die Anzahl der Ruhetage sei deshalb vielerorts erhöht worden.

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Bei anhaltendem Druck befürchten die Gastro-Landesverbände weitere Betriebsschließungen. „Die Probleme sind absolut da“, betonte Scholtis. Die Bundespolitik könne helfen, durch bessere Rahmenbedingungen und Bürokratieabbau gegenzusteuern.

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