Stand: 16:29 Uhr
Trainer Steffen Baumgart hat den Begriff des „Alles oder nichts“-Spiels vor dem Heimspiel des Hamburger SV gegen Zweitliga-Spitzenreiter Holstein Kiel vermieden. Seine Mannschaft habe zuvor ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Deshalb „müssen wir Spiele gewinnen“, sagte der 52-Jährige am Donnerstag.
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Um die Restchance auf zumindest das Erreichen des Relegationsplatzes zu erhalten, ist für den Tabellenvierten aus der Hansestadt am Sonnabendabend (20.30 Uhr/Sky und Sport1) ein Sieg über die „Störche“ im ausverkauften Volksparkstadion eigentlich schon eine Pflichtaufgabe. Allerdings gehören die Kieler nicht zu den Lieblingsgegnern der Hamburger. In bislang elf Zweitliga-Spielen gab es nur einen HSV-Sieg. Viermal siegte Holstein, sechs Begegnungen endeten mit einem Remis.
Dazu hat der Tabellenführer aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt einen Lauf. Seit sechs Spielen sind die Kieler ungeschlagen. Zuletzt wurden fünf Partien ohne Gegentor, aber mit 13 eigenen Treffern gewonnen. Bei den Kielern werde „sehr gute Arbeit“ geleistet, sagte Baumgart über den Gegner. „Sie haben eine klare Struktur und sich jedes Jahr weiterentwickelt.“
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Personell haben die Hamburger keine Sorgen. Dennis Hadzikadunic, der beim 2:2 am vergangenen Wochenende beim 1. FC Magdeburg wegen einer Erkältung gefehlt hatte, wird seinen Stammplatz wieder vom rotgesperrten Guilherme Ramos übernehmen. Auch der 16-fache Torschütze Robert Glatzel soll nach seinen Oberschenkel-Problemen wieder in der Startelf stehen.
Und die Kieler? Auch ohne die Tabellen-Konstellation ist die Partie beim Hamburger SV für die Holstein-Spieler etwas Spezielles. „Grundsätzlich haben alle Spieler voll Bock auf das Spiel“, sagte Kiels Trainer Marcel Rapp am Donnerstag. „Wenn vor der Saison der Spielplan ‚rauskommt, schauen 70 Prozent der Jungs: Wann spielen wir gegen den HSV?“
Es gebe genügend Querverbindungen zwischen den beiden Vereinen. In Lewis Holtby, Finn Porath und Fiete Arp spielen drei Ex-HSVer bei Holstein. Der frühere Kieler Jonas Meffert ist bei den Hamburgern der Cheforganisator im defensiven Mittelfeld.
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Dennoch sieht Holstein-Trainer Rapp sein Team nicht als Favorit. „Wenn jemand sagt, dass Kiel in Hamburg Favorit ist, dann ist das erst einmal ein ganz großes Kompliment für den ganzen Verein für die ganze Saison, die wir bisher abgerissen haben“, hatte der 45-Jährige unter der Woche bereits betont. Beim genaueren Blick sei das aber nicht so, „wenn man das Stadion sieht, wenn man die beiden Mannschaften sieht, die gegeneinander spielen“.