Stand: 14:22 Uhr
40 mobile Toiletten auf dem Stadiongelände – die gehören am Freitagabend zu den zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen beim brisanten Zweitliga-Duell zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock. Unter dem Titel „Toiletten für Toleranz“ hat der Hersteller am Freitag wenige Stunden vor dem Anpfiff (18.30 Uhr/Sky) auch noch eine Prämie von 100 Euro für jedes Klo ausgelobt, das von den Fans nicht zerstört wird. Die Summe, die dabei zusammenkommt, will das Unternehmen nach dem Spiel an die Jugendabteilung des FC Hansa Rostock spenden.
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Hintergrund ist, dass Rostocker Fans bei dem Spiel in der vergangenen Saison im Hamburger Millerntor-Stadion auch in den Sanitäranlagen randaliert und herausgerissene Toiletten als Wurfgeschosse benutzt haben. Deswegen setzt der FC St. Pauli jetzt auf Fangnetze und Plastiktoiletten, die normalen Waschräume sind dann in dem Bereich gesperrt. Die Anhänger der beiden Nordclubs aus der 2. Fußball-Bundesliga sind seit den 90er-Jahren verfeindet.
Der ehemalige Fußball-Profi Thomas Meggle sorgt sich vor dem Duell seiner beiden Ex-Clubs FC St. Pauli und Hansa Rostock ohnehin über die zunehmende Gewalt in manchen Stadien. „Ich bin der Meinung, dass es im Fußball insgesamt zu viel Krawalle gibt“, sagte der 49-Jährige und fügte hinzu: „Das war natürlich deutlich „too much“, was beim letzten Heimspiel von St. Pauli gegen Hansa Rostock passiert ist. Da gibt es auf gar keinen Fall zwei Meinungen“, sagte Meggle, der nach seiner Zeit bei St. Pauli zwischen 2002 und 2005 für Hansa auflief. „Das war zu meiner Zeit bei Hansa Rostock, als ich dort gespielt habe, nicht der Fall, dass es diese Form von Ausschreitungen gab.“ Er sei aber zu „weit entfernt“, um sich ein grundlegendes Urteil zu bilden.
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Auch sportlich steht für die Rostocker viel auf dem Spiel. Der Tabellen-16. kämpft gegen den Abstieg in die 3. Liga. „Ich glaube schon, dass Hansa zu retten ist“, sagte Meggle. „Es mag zwar komisch klingen“, meinte er: Aber der gebürtige Münchner bescheinigt Sportdirektor Kristian Walter gute Arbeit und auch Mersad Selimbegovic sei für ihn ein guter Trainer.
Meggle, der für den FC St. Pauli auch als Trainer und sportlicher Leiter arbeitete, lobte auch den Auftritt des Kiezclubs beim jüngsten 2:1 in Hannover: „Rein psychologisch war das ein ganz, ganz, ganz wichtiges Spiel. Mit diesem Sieg, glaube ich, haben sie es auch tatsächlich über die Ziellinie gebracht.“ Meggle ist sich sicher: Der Tabellenerste Holstein Kiel und der Zweite FC St. Pauli werden den direkten Aufstieg in die Bundesliga schaffen.