Rat der islamischen Gemeinschaften warnt vor Spaltung

Stand: 15:50 Uhr Teilnehmer einer Islamisten-Demo halten ein Plakat mit der Aufschrift „Mut zur Wahrheit“ in die Höhe. Teilnehmer einer Islamisten-Demo halten ein Plakat mit der Aufschrift „Mut zur Wahrheit“ in die Höhe. Quelle: Axel Heimken/dpa Eine Islamisten-Demo in Hamburg sorgt weit über die Stadtgrenzen hinaus für Empörung. Auch der Rat der Islamischen Gemeinschaften zeigt sich besorgt – und geht auf Distanz. Anzeige Anzeige

Der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg (Schura) hat angesichts der von Islamisten organisierten Demo am vergangenen Wochenende vor Spaltung und Demokratiefeindlichkeit gewarnt. «Wir beobachten die Parolen, das Auftreten und die verunsichernden Auswirkungen dieser Demonstration mit Sorge», sagte der Schura-Vorsitzende Fatih Yildiz am Donnerstag. «Wir lehnen jegliche antidemokratischen Vorstellungen ab und warnen vor der Gefahr, dass ein solches Vorgehen in einer systematischen Ablehnung demokratischer Prozesse endet.»

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Hintergrund ist eine von Islamisten organisierte Demonstration in St. Georg, bei der am vergangenen Samstag über 1000 Teilnehmer eine angeblich islamfeindliche Politik und Medienberichterstattung in Deutschland in aggressiver Form angeprangert hatten. Außerdem wurde ein Kalifat als Lösung gesellschaftlicher Probleme gefordert – wenn auch nur für islamische Staaten.

Die Demo hatte weit über die Stadtgrenzen hinaus für Empörung gesorgt. Hinter den Organisatoren stand die Gruppe Muslim Interaktiv, die vom Verfassungsschutz als gesichert extremistisch eingestuft ist.

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«Hier zeigt sich, wie Religion für eine politische Ideologie mit einer emotionalisierten Rhetorik instrumentalisiert wird», sagte Yildiz. Durch die Inszenierung als «Verteidiger des Islams» werde ein Freund-Feind-Schema bedient, das Spaltung und Entfremdung befördere. «Dieses gefährliche Vorgehen steht unserem Ansatz eines pluralistischen Miteinanders diametral gegenüber.»

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Gruppen wie Muslim Interaktiv bewegten sich nicht innerhalb, sondern außerhalb der muslimischen Gemeinden und seien auf die sozialen Medien und öffentliche Auftritte angewiesen. «Wir grenzen uns deutlich von ihnen ab», sagte Yildiz.

Auch lösten diese Gruppen keine «der realen und herausfordernden Probleme, mit denen Musliminnen und Muslime in Deutschland konfrontiert sind», sagte er. «Stattdessen befördern sie rechtspopulistische Instrumentalisierungen von Flucht, Migration und Religion und verstärken eine Entfremdung aus der Gesellschaft.»

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