Baumgart-Wutrede nach Derbysieg: „Alle anderen können mich mal“

Stand: 07:13 Uhr Seine Spieler jubeln nach dem Derbysieg, Trainer Steffen Baumgart blickt eher entschlossen – bis er seinen Frust ablädt Seine Spieler jubeln nach dem Derbysieg, Trainer Steffen Baumgart blickt eher entschlossen – bis er seinen Frust ablädt Quelle: dpa Der Hamburger SV gewinnt das Stadtderby gegen den FC St. Pauli mit 1:0. Trainer Steffen Baumgart ist danach dennoch in Rage. Die Polizei hingegen ist mit dem Verlauf der Nacht zufrieden. Anzeige Anzeige

HSV-Trainer Steffen Baumgart hat nach dem 1:0-Sieg im Hamburger Stadtderby gegen den FC St. Pauli mit seinen Kritikern abgerechnet. „Ich habe den Job hier. Ich mache den gerne. Und alle anderen können mich mal da, wo ich noch schöner bin“, sagte der 52-Jährige am Freitagabend in einem Sky-Interview.

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Der Hamburger SV droht trotz des Derbysieges erneut den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga zu verpassen. Zwei Spieltage vor dem Ende der Saison beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz weiterhin vier Punkte. Baumgart hatte seinen Lieblingsclub im Februar als Tabellendritter übernommen.

Der frühere Meistertrainer Christoph Daum nannte die Verpflichtung Baumgarts in einem „11Freunde“-Interview einen „Riesenfehler“. Auch die HSV-Ikone Felix Magath kritisierte in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vor dem Derby seinen langjährigen Verein („Es scheint, er hat gar keinen Anspruch mehr“).

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Baumgart nannte keine Namen, sagte aber selbstbewusst: „Ich weiß, dass ich ein guter Trainer bin – egal ob man Erfolg hat oder nicht. Ich weiß, was ich kann. Da brauche ich keinen von außen.“ Seine Kritiker „können erzählen, was sie wollen – ist ihr gutes Recht. Wir sind ja alle froh, dass wir in einem freien Land leben. Jeder darf sich äußern. Es äußern sich ja sogar Leute, die die letzten 20 Jahre gar nicht in Hamburg waren.“

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Auch die Schiedsrichter kritisierte der HSV-Trainer scharf. „Ganz ehrlich: Die gehen mir auf den Sack. Und das meine ich auch genau so“, sagte er. Zwei Tore seines Teams waren am Freitagabend nicht gegeben worden. Baumgart kritisierte vor allem, dass vergleichbare Szenen in verschiedenen Spielen häufig unterschiedlich bewertet würden.

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Durch die Tatsache, dass an diesem Spieltag keine endgültigen Entscheidungen im Aufstiegsrennen fielen, blieben auch zuvor befürchtete Chaos-Szenarien aus – sehr zur Freude der Polizei. Abgesehen vom Abbrennen von Pyrotechnik vor und während des gesamten Spiels im Volksparkstadion habe es keine größeren Zwischenfälle gegeben, teilte eine Sprecherin am späten Freitagabend mit.

Am Freitagabend wurde am Hans-Albers-Platz (Reeperbahn) verhindert, dass Fan-Gruppen der beiden rivalisierenden Stadtvereine HSV und FC St. Pauli aufeinandertreffen Quelle: dpa Anzeige

Die Polizei hatte das Derby mit einem Großaufgebot begleitet. 1900 Polizisten waren im Einsatz, darunter auch rund 600 Beamte aus Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bayern und von der Bundespolizei. Schon am Nachmittag waren die Anhänger beider Clubs in getrennten Märschen aus unterschiedlichen Richtungen zum Volksparkstadion geleitet worden. Auch dabei habe es außer dem Zünden von Pyrotechnik bei den HSV-Fans keine größeren Zwischenfälle gegeben, sagte die Polizeisprecherin.

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Nach Abpfiff des Spiels hätten HSV-Fans im Heimblock des Stadions ein Feuer entzündet. Dabei hätten zwei Frauen Rauchvergiftungen und Verbrennung erlitten, die ambulant im Krankenhaus behandelt worden seien. Beim Abmarsch der Fans seien zudem vereinzelt Straftaten festgestellt und Personalien von Verdächtigen aufgenommen worden. Weitere Einzelheiten dazu wurden nicht mitgeteilt.

Polizisten sichern den Fanmarsch der HSV-Anhänger Quelle: dpa

„Die Trennung beider Fangruppierungen und die Gewährleistung der Sicherheit aller Besucherinnen und Besucher galt als oberstes Ziel und wurde durch die Einsatzkräfte erfolgreich gewährleistet“, hieß es in der Abschlussbilanz der Polizei.

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