Ministertreffen: Organisierte Drogenkriminalität im Fokus

Stand: 05:47 Uhr Nancy Faeser (SPD), Bundesministerin des Innern und Heimat. Nancy Faeser (SPD), Bundesministerin des Innern und Heimat. Quelle: Britta Pedersen/dpa In Deutschlands größter Hafenstadt treffen sich Bundesinnenministerin Faeser und fünf ihrer europäischen Amtskollegen. Ziel ist eine bessere Vernetzung im Kampf gegen die Drogenkriminalität. Anzeige Anzeige

Europäische Staaten wollen ihr Vorgehen gegen die internationale Drogenkriminalität besser koordinieren. Um solche Strategien abzustimmen, kommen die Innenministerinnen und -minister sechs europäischer Staaten am Dienstag in Hamburg zusammen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und ihre Kolleginnen und Kollegen aus Belgien, Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden werden sich laut Ankündigung des Innenministeriums insbesondere darüber austauschen, wie die Sicherheit der europäischen Seehäfen im Kontext der internationalen Drogenkriminalität gestärkt werden kann.

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Zentrales Thema sei dabei auch die Zusammenarbeit staatlicher und privater Akteure für Hafensicherheit, hieß es. Die Konferenz in Hamburg ist das dritte Treffen der sogenannten Koalition europäischer Staaten gegen schwere und organisierte Kriminalität. Auf dem Programm stehen unter anderem ein Treffen mit Einsatzkräften der Polizei und eine Fahrt zum Containerterminal Tollerort. An dem Treffen nehmen auch Repräsentanten der Europäischen Union sowie Vertreter südamerikanischer Staaten und weiterer internationaler Gremien teil. Für Hamburg haben sich Bürgermeister Peter Tschentscher und Innensenator Andy Grote (SPD) angekündigt.

Allein die Menge des im Hamburger Hafen sichergestellten Kokains hat sich in den letzten fünf Jahren verdreifacht. Waren es 2019 noch 9,5 Tonnen der Droge, die von Polizei und Zoll im Hafen entdeckt wurden, stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 33,9 Tonnen, wie aus der Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hervorgeht. Die Menge Kokain, die gar nicht erst entdeckt wird, dürfte sogar noch erheblich größer sein. Der Hamburger Hafen ist der drittgrößte Seehafen Europas nach Rotterdam (Niederlande) und Antwerpen (Belgien).

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Um den Gefahren durch die international organisierte Drogenkriminalität auf allen Ebenen zu begegnen, hatten sich Sicherheitsbehörden und Hafenwirtschaft bereits im vergangenen Oktober zu einer «Allianz sicherer Hafen» zusammengeschlossen. Gleichzeitig verfolgen Polizei, Zoll und Bundeskriminalamt in dem EU-geförderten Projekt «Infiltration der Nordseehäfen durch Strukturen der Organisierten Kriminalität» (INOK) neben repressiven und operativ-taktischen Maßnahmen auch präventive Ansätze.

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Dazu hatten Hamburgs Bürgermeister Tschentscher, Innensenator Grote und die Hafenwirtschaft erst in der vergangenen Woche eine Awareness-Kampagne für Hafenarbeiter vorgestellt, die die Gefahr verdeutlichen soll, durch Anwerbeversuche von Drogenkartellen in kriminelle Machenschaften verwickelt zu werden. Außerdem gibt es ein Portal, über das anonym Hinweise gegeben werden können.

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