Zweite Liga: Deswegen steht sich der Hamburger SV wieder einmal selbst im Weg

Stand: 13:29 Uhr 29.04.2023, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Fußball: 2. Bundesliga, 1. FC Magdeburg - Hamburger SV, 30. Spieltag, MDCC-Arena. Hamburgs Trainer Tim Walter gestikuliert. (zu dpa: ««Der Gelackmeierte»: Hamburger SV droht wieder die Relegation») Foto: Swen Pförtner/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++ HSV-Coach Tim Walter sah wieder ein Team, das auswärts in der Defensive zu schwach ist Quelle: dpa Rückschlag für den HSV: In der 2. Liga drohen die Hanseaten den Anschluss an die direkten Aufstiegsränge zu verlieren. Nach dem 2:3 in Magdeburg rückt die Relegation näher. Oder es kommt noch schlimmer. Anzeige Anzeige

Der Hamburger SV steht sich wieder einmal selbst im Weg. Erneut droht den Hanseaten die Relegation – in der sie in der Vorsaison gescheitert waren. „Heute sind wir leider der Gelackmeierte“, sagte Trainer Tim Walter nach dem enttäuschenden 2:3 (1:1) beim Aufsteiger 1. FC Magdeburg am Sonnabend.

Anzeige

Der von Walter gewählte Begriff beschrieb passend die Bedeutung des Rückschlags für den Club. Nach dem 30. Spieltag liegt der Tabellendritte vier Punkte hinter dem Zweiten 1. FC Heidenheim, der am Freitagabend 2:0 in Fürth gesiegt hatte. Darmstadt 98 bleibt über diesen Spieltag hinaus Tabellenerster.

Lesen Sie auch Stefan Effenberg Hauptsache Cheffe

In Magdeburg präsentierte sich der norddeutsche Zweitligist teils jedenfalls nicht wie ein Aufstiegskandidat, und blieb zum sechsten Mal nacheinander ohne Erfolg in der Ferne. Der Auftritt offenbarte einige Probleme, die der Club zuletzt zeigte. Unter anderem die hohe Zahl der Gegentreffer und fehlende Offensivwucht. Walter beklagte die „letzte Konsequenz“ und die ausbleibende Überzeugung im Abschluss. „Das ist das, was uns momentan fehlt“, beklagte der 47-Jährige. Sportvorstand Jonas Boldt kritisierte: „Wir müssen viel entschlossener zu Werke gehen.“

Anzeige

Die Entschlossenheit hat der Club nötiger denn je. Mit Luft nach oben und unten rangieren die Hamburger mit 56 Zählern auf dem dritten Rang. Der HSV hat sein Schicksal nicht in der eigenen Hand und muss auf Fehler des stabil wirkenden Spitzenreiters Darmstadt und den zuverlässig punktenden Heidenheimern hoffen, die ein ähnliches Restprogramm wie der Nordclub haben.

Lesen Sie auchDramatisches Schalke-Comeback „Wir haben heute gezeigt, dass wir weiter um den Klassenerhalt kämpfen“

Am Freitag (18.30 Uhr/Sky) kommt der sechs Zähler entfernte SC Paderborn in das Volksparkstadion. Aus Sicht des HSV könnte sich nach der Partie ein bedrohliches Szenario entwickeln, wenn der SCP gewinnen sollte und drei Spieltage vor Schluss in Schlagdistanz käme. Dagegen spricht allerdings die Heimstärke der Walter-Mannschaft.

ANZEIGE Krampfadern entfernen: In Hamburg setzen Experten auf moderne Methoden

Nach vier gescheiterten Aufstiegsversuchen in den vergangenen Jahren steht der Club hinsichtlich des Punktekontos zwar so gut wie nie zuvor in der Zweitliga-Geschichte da. Doch vorwiegend in der Rückrunde wurde deutlich, wie anfällig der HSV in der Defensive ist: 15 Gegentreffer kassierten die Rothosen in den vergangenen sieben Partien. Viel zu viel für einen Aufstiegskandidaten. „Da hat uns offensiv wie defensiv die letzte Konsequenz gefehlt“, erklärte Verteidiger Sebastian Schonlau nach der Partie und schob hinterher: „Deshalb haben wir heute auf die Fresse bekommen, was natürlich wehtut.“

Lesen Sie auch30. Spieltag Freiburger feiern Punkte-Rekord, Stuttgart siegt im Abstiegskampf Anzeige

Zu aller Enttäuschung der HSV-Fans höhnten die Fans des 1. FC Magdeburg am Samstag: „Zweite Liga, Hamburg ist dabei.“ Zusätzlich bitter: Die Ex-Spieler Moritz Kwarteng (32. Minute) und Tatsuya Ito (86.) sorgten neben dem Tor von Baris Atik (74.) für den Sieg der Magdeburger. Die Treffer von Sonny Kittel (42.) und Ludovit Reis (90.+4) konnten die Pleite nicht verhindern.

Zwar fehlte den Hamburgern durch zwei zurecht nicht gegebene Abseitstreffer und einen zurückgenommenen Foulelfmeter das nötige Glück, doch insbesondere in der zweiten Halbzeit wirkten die Hamburger erschreckend rat- und harmlos. Zum Ende hat der Club laut Torjäger Robert Glatzel „komplett den Faden verloren“.

Die Magdeburger untermauerten ihre Position als Angstgegner: Von den bisherigen vier Zweitliga-Begegnungen unterlag der HSV davon in drei Partien. Bereits in der Hinrunde hatten die Hanseaten 2:3 verloren.

Nach zwei Niederlagen gab es beim FC St. Pauli wieder Grund zur Freude Quelle: Getty Images Anzeige Anzeige

Beim Stadtrivalen FC St. Pauli hingegen hat der 2:1-Sieg gegen Arminia Bielefeld nach zuvor zwei Niederlagen gegen Braunschweig und den HSV die Lockerheit zurückgebracht. „Bis zum Gegentor war ich sehr, sehr zufrieden. Das war im Gesamtpaket unsere beste Leistung“, sagte St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler nach dem Spiel: „Was danach passiert, ist im Fußball möglich, sollte uns aber nicht passieren. Das werden wir uns definitiv noch einmal angucken“, kündigte der 30-Jährige an.

Vor den 29.546 Zuschauern im ausverkauften Stadion am Millerntor erzielten Marcel Hartel (53. Minute) und Lukas Daschner (69.) die Tore der Gastgeber, die zuvor zwei Spiele hintereinander verloren hatten. Für Bielefeld war Jomaine Consbruch (73.) erfolgreich. Da Hansa Rostock beim 1. FC Kaiserslautern mit 1:0 gewann, rutschte der Bundesliga-Absteiger aus Ostwestfalen auf den Abstiegsrelegationsplatz ab. St. Pauli verkürzte den Rückstand auf den Stadtrivalen Hamburger SV auf Platz drei wieder auf sechs Zähler.

This entry was posted in Uncategorized. Bookmark the permalink.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *