Hamburgs Bismarck-Denkmal saniert: Kontext soll folgen

Stand: 15:57 Uhr Die Baustelle am Bismarck-Denkmal im Hamburg. Die Baustelle am Bismarck-Denkmal im Hamburg. Quelle: Christian Charisius/dpa Das Hamburger Bismarck-Denkmal erstrahlt in neuem Glanz – ohne künstlerische und vorerst auch ohne kritische Kommentierung. Nach dem Scheitern eines Wettbewerbs zur «Kontextualisierung» lässt auch ein Informationsangebot zum Wirken des Reichskanzlers auf sich warten. Anzeige Anzeige

Die Sanierung des Hamburger Bismarck-Denkmals im Alten Elbpark ist abgeschlossen. Der Bauzaun um die Granitstatue oberhalb der Landungsbrücken wurde abgebaut, wie eine Sprecherin des Bezirksamts Mitte am Montag sagte. Im Februar 2020 war mit der Sanierung begonnen worden. Das 1906 eingeweihte, 34 Meter hohe Denkmal wurde stabilisiert. Außerdem wurden Feuchtigkeitsschäden beseitigt und die Figur mit einem Sandstrahler poliert sowie mit einem Graffitischutz versehen.

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Das Denkmal zeigt den früheren Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) als mittelalterliche Rolandsfigur mit Schwert. Vor allem aus dem linken Spektrum wurde immer wieder Kritik an der Ehrung für den konservativen Politiker und an der Denkmalsanierung geäußert. Mit Unterstützung der Kulturbehörde schrieb die Stiftung Historische Museen Hamburg einen Wettbewerb für eine künstlerische Ergänzung («Kontextualisierung») des Denkmals aus.

Die Jury konnte sich jedoch für keinen der eingereichten Vorschläge entscheiden, wie die Behörde Anfang Juli mitteilte. Das Preisgeld von insgesamt 27.000 Euro sollte als Aufwandsentschädigung an die acht Teilnehmer vergeben werden. Die Wettbewerbsbeiträge sind noch bis zum 14. August im Museum für Hamburgische Geschichte zu sehen.

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Geplant ist weiterhin, dass Besucher das Hamburger Wahrzeichen nicht kommentarlos betrachten müssen. «Perspektivisch wird es ein Informationsangebot geben, dass das Wirken Bismarcks kritisch einordnet», sagte eine Sprecherin der Kulturbehörde am Montag. Die Federführung bei diesem Projekt im Rahmen des «Postkolonialen Erinnerungskonzepts» liege bei der Behörde und der städtischen Museumsstiftung.

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Für den künstlerischen Wettbewerb und die damit verbundenen Veranstaltungen hatte Hamburg 250.000 Euro eingeplant. Die Kosten für die Sanierung des Denkmals waren mit rund neun Millionen Euro veranschlagt worden. Den größten Teil davon trägt der Bund. Die sich nun anschließende Sanierung des Alten Elbparks soll 6,5 Millionen Euro kosten.

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