Jens Kerstan: Grünen-Politiker kauft Regenwald, um persönlichen CO₂-Ausstoß zu kompensieren

Stand: 17:27 Uhr Jens Kerstan Jens Kerstan, Senator in der Behörde für Umwelt und Energie auf dem Dach der Behörde in Hamburg Wilhelmsburg Quelle: Bertold Fabricius Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hat 2500 Quadratmeter ehemaligen Regenwald in Panama gekauft und lässt ihn aufforsten, um seinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Mit seinen Flugreisen nach Mallorca habe das aber nichts zu tun. Anzeige Anzeige

Mit dem Kauf von 2500 Quadratmetern ehemaligen Regenwalds in Panama will Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan einen Teil seines persönlichen CO₂-Ausstoßes kompensieren. Dazu habe er Anteile bei der Hamburger Klimaschutzgenossenschaft „The Generation Forest“ gekauft, die das Gebiet in dem mittelamerikanischen Land wieder aufforste, sagte der Grünen-Politiker am Montag. „Meine Anteile beziehen sich auf eine Fläche von 2500 Quadratmeter. Dieses Gebiet wird dann von Menschen vor Ort bepflanzt und nachhaltig bewirtschaftet; damit schafft dieses Projekt auch Arbeitsplätze.“

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„Regenwälder spielen für das lokale und globale Klima eine bedeutende Rolle“, sagte Kerstan. Mit dem Kauf der 2500 Quadratmeter für knapp 7500 Euro ließen sich rund fünf Tonnen CO₂ pro Jahr ausgleichen. „Ich kompensiere mit diesem Kauf zum einen den von mir verursachten CO₂-Ausstoß, trage zum Wiederaufbau des tropischen Waldes sowie zur Biodiversität bei.“ Ihm sei wichtig, „dass nachfolgende Generationen eine Welt vorfinden, die lebenswert bleibt“.

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Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet und den Ankauf des Stücks ehemaligen Regenwaldes mit Kerstans regelmäßigen Flügen auf die spanische Insel Mallorca in Verbindung gebracht. Für die Kompensation von Flügen auf seine Lieblingsinsel, die er mehrmals im Jahr besucht und auf der seine Familie eine Finca besitzt, sei der Regenwaldkauf nicht gedacht. Den von ihm bei den Flügen zu verantwortenden Anteil an klimaschädlichen Treibhausgasen gleiche er bereits seit Jahren durch entsprechende Zahlungen an die Non-Profit-Organisation „Atmosfair“ aus, ließ der Senator wissen.

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Die Kompensation von CO₂-Emissionen ist umstritten. Kritiker meinen, dass sie Menschen verleiten könnte, sich mit geringem Aufwand ein reines Gewissen zu erkaufen, statt klimaschonender zu handeln. Bei unvermeidbaren Emissionen erkennt aber auch das Umweltbundesamt Vorteile von Kompensationen an.

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Seit 2016 gibt es die Genossenschaft „The Generation Forest“, mit deren Geld die Arbeit des Hamburgers Andreas Eke und seiner aus Panama stammenden Partnerin und Försterin Iliana Armién unterstützt wird. Die beiden kaufen entwaldete Grundstücke in Mittelamerika an und bepflanzen sie mit für den Regenwald typischen Bäumen.

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