Lübecker soll seine Mutter getötet haben

Stand: 14:30 Uhr Auf der Motorhaube eines Streifenwagens steht der Schriftzug «Polizei». Auf der Motorhaube eines Streifenwagens steht der Schriftzug «Polizei». Quelle: David Inderlied/dpa/Illustration Nach dem gewaltsamen Tod einer Lübeckerin kommt der tatverdächtige Sohn in eine psychiatrische Einrichtung. Bis kurz vor der Tat war der 24-Jährige auch schon in Behandlung – und die Mutter nach seiner Entlassung in Sorge. Anzeige Anzeige

Dreimal hat sich eine Lübeckerin an die Polizei gewandt – wenige Stunden später war sie tot. Mutmaßlich getötet von ihrem Sohn. Der 24-Jährige war erst am Mittwoch aus einer Fachklinik entlassen worden, er war dort wegen akuter Fremd- und Eigengefährdung eingewiesen worden.

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Der Mann soll seine 55 Jahre alte Mutter mit stumpfer Gewalt gegen den Kopf getötet haben, wie die Staatsanwaltschaft Lübeck am Freitag mitteilte. Gegen ihn besteht der dringende Tatverdacht des Totschlags. Das Amtsgericht Lübeck hat die einstwillige Unterbringung des mutmaßlichen Täters in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet. Es lägen dringende Gründe für die Annahme vor, dass er die Tat aufgrund einer psychischen Erkrankung im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen hat, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der 24-Jährige schweigt bislang gegenüber der Polizei.

Am Donnerstag gegen 16.30 Uhr waren Einsatzkräfte zur gemeinsamen Wohnung von Mutter und Sohn in der Lübecker Innenstadt geeilt. Zeugen hatten von Schreien aus der Wohnung berichtet. Bei ihrem Eintreffen fanden die Beamten die 55-jährige Frau leblos vor, Rettungskräfte stellten ihren Tod fest. Der Leichnam wurde am Freitag in der Rechtsmedizin obduziert. Ebenfalls in der Wohnung befand sich der Sohn, der festgenommen wurde.

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Nach bisherigen Erkenntnissen wurde der 24-Jährige am Tag vor der Gewalttat aus der Klinik entlassen, weil zu diesem Zeitpunkt keine Rückhaltegründe vorgelegen haben sollen. Deshalb hätten die Voraussetzungen für eine Unterbringung des Mannes gegen seinen Willen nach dem Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen bei psychischen Krankheiten (PsychKG) nicht vorgelegen.

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Zu Hause allerdings war die Situation zwischen Mutter und Sohn wohl angespannt: Erstmals wandte sich die Lübeckerin am Donnerstagvormittag aus Sorge um ihren Sohn hilfesuchend an die Polizei. Entsandten Streifenbeamten teilte sie im nahen Umfeld der Wohnung kurz darauf mit: Sie wünsche sich, dass ihr Sohn aufgrund seiner Erkrankung in Obhut genommen werde.

«Aus den intensiven Befragungen ergaben sich jedoch keine neuen Anhaltspunkte, die auf eine akute Gefährdung der Mutter oder des Sohnes hindeuten könnten», berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft. Die Beamten hätten der Mutter konkrete Hilfsangebote unterbreitet, welche diese jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht in Anspruch genommen habe.

Noch zwei weitere Male suchte die 55-Jährige am Donnerstag die Polizei auf mit dem Wunsch der Inobhutnahme ihres Sohnes. Da die Mutter keine neuen oder veränderten Hinweise zu einer möglichen Gefährdung vortragen konnte und da der Mann aus der Fachklinik entlassen worden war, unterbreiteten Beamte ihr erneut Hilfsangebote. Die Frau gab an, einen Termin mit dem Gesundheitsamt vereinbart zu haben. Zuvor kam es jedoch in der Wohnung zu der Gewalttat.

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