Stand: 18:44 Uhr
Im Zusammenhang mit einem Prozess um tödliche Schüsse auf einen Mann in Hamburg-Borgfelde hat die Polizei in der Außenalster nach der Tatwaffe gesucht. Polizeitaucher hätten Gegenstände sichergestellt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag. Diese würden nun daraufhin untersucht, ob sie für das Verfahren von Bedeutung seien.
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Der 20 Jahre alte Angeklagte hatte beim Prozessauftakt am Mittwoch vergangener Woche die Schüsse auf einen früheren Freund gestanden. Trotz erheblichen Konsums von Drogen und Tabletten sei er unmittelbar nach der Tat mit einem Fahrrad zur Alster gefahren und habe seinen Revolver und sein Handy ins Wasser geworfen.
Der Vorsitzende der Strafkammer am Landgericht hatte sehr genau nach dem Verbleib der Waffe gefragt. Die Suche nach den Beweismitteln vor der Hohenfelder Bucht wurde aber von der Staatsanwaltschaft veranlasst, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft betonte.
Zeuge verfolgte Schütze
Die Anklage wirft dem Tunesier Totschlag, Bedrohung und Nötigung vor. Die Tat ereignete sich am späten Abend des 25. August auf offener Straße in der Nähe des S- und U-Bahnhofs Berliner Tor. Ein Zeuge soll den Schützen verfolgt und versucht haben, ihn festzuhalten. Doch der Angeklagte habe gedroht, auch ihn zu erschießen.
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Daraufhin wich der Zeuge zurück und der mutmaßliche Täter flüchtete mit dem Fahrrad. Der von den Schüssen getroffene Mann war wenig später im Krankenhaus gestorben. Vier Tage nach der Tat hatte sich der 20-Jährige bei der Polizei gestellt.
Sowohl der Getötete als auch der Angeklagte sollen in den Drogenhandel verwickelt gewesen sein. Es habe einen Konflikt gegeben, der ehemalige Freund habe gedroht, ihn zu töten, sagte der Angeklagte. Beide Männer nutzten laut Staatsanwaltschaft falsche Identitäten. Der Getötete sei 24 oder 26 Jahre alt gewesen und habe sich in einem Asylverfahren als Syrer ausgegeben.