Gutachter im Brokstedt-Prozess: «Komplexe Fragestellung»

Stand: 12:04 UhrEin Justizbeamter entfernt die Handschellen des Angeklagten Ibrahim A. im Gerichtssaal im China Logistic Center. Ein Justizbeamter entfernt die Handschellen des Angeklagten Ibrahim A. im Gerichtssaal im China Logistic Center. Quelle: Marcus Brandt/Pool dpa/dpa Entscheidende Phase im Prozess um tödliche Messerstiche im Regionalzug in Brokstedt: Die Erkenntnisse des psychiatrischen Gutachters könnten großen Einfluss auf das Urteil haben. Anzeige Anzeige

Der psychiatrische Gutachter im Mordprozess um die Messerattacke im Regionalzug in Brokstedt hat zu Beginn seines Berichts vor dem Landgericht Itzehoe am Donnerstag von einer «ziemlich Komplexen Fragestellung» berichtet. Professor Arno Deister soll vor allem zu der Frage Stellung nehmen, ob der Angeklagte zum Zeitpunkt der Tat schuldfähig war oder nicht. Deister hat den gesamten Prozess begleitet.

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Ibrahim A. steht seit Juli 2023 vor Gericht, weil er am 25. Januar 2023 im Regionalzug von Kiel nach Hamburg ein Messer gezogen und auf Fahrgäste eingestochen hat. Der Angeklagte streitet die Taten nicht ab. Zwei junge Menschen starben, vier Fahrgäste wurden schwer verletzt.

Im Laufe des Prozesses berichteten mehrere Psychiater, die mit Ibrahim A. in der Untersuchungshaft vor und nach der Tat gesprochen haben, von ihrer Verdachtsdiagnose einer Psychose beim Angeklagten. Entscheidend ist aber sein Zustand zum Tatzeitpunkt.

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Die Staatsanwaltschaft hält den Palästinenser für voll schuldfähig. Er habe aus Frustration über einen für ihn erfolglosen Termin bei der Ausländerbehörde in Kiel gehandelt. Die Verteidigung geht dagegen von einer psychischen Erkrankung des Angeklagten aus und fordert seine Verlegung von der Untersuchungshaft in eine Psychiatrie. Der Prozess ist aktuell noch bis zum 15. Mai terminiert.

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