Stand: 01.05.2024
Mehr als tausend Menschen sind laut Polizei am Mittwoch in Hamburg dem Aufruf von Anarchisten und Linksautonomen zu einer 1. Mai-Demonstration ins Schanzenviertel gefolgt. Unter dem Motto „Solidarisch. Selbstbestimmt. Herrschaftsfrei“ zogen sie am frühen Nachmittag vom Bahnhof Sternschanze in Richtung Altonaer Balkon.
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Die Route sollte neben dem Schanzenviertel auch durch St. Pauli führen. Zwischenfälle gab es zunächst keine. Als die Demo startete, wurde auf dem Dach des linksautonomen Kulturzentrums Rote Flora Feuerwerk gezündet.
Anders als in den Vorjahren waren viele Teilnehmer der Demo bunt bekleidet. Ein schwarzer Block – der wegen verbotener Vermummung im vergangenen Jahr dafür gesorgt hatte, dass die Demo gar nicht erst loslaufen konnte – war diesmal nicht auszumachen. Zuvor war dazu in den sozialen Netzwerken aufgerufen worden.
„Dezentraler Ausdruck der Widerständigkeit“
Unter anderem hieß es in einem Post der Gruppe „Schwarz-Roter 1.Mai“, die die Demo eigenen Angaben zufolge organisiert hat: „Wir laden dazu ein, kreativen Ideen Raum zu geben und eine kämpferische und bunte Demo zu veranstalten, welche die Ambition hat, am Tag der Arbeit alternative Gesellschaftsentwürfe zu präsentieren und für unsere Vorstellungen eines solidarischen Miteinanders zu kämpfen. So wird dem Repressionsapparat wenig Angriffsfläche geboten und die Kräfte werden geschont. Dies birgt die Möglichkeit zum dezentralen Ausdruck der Widerständigkeit, seid kreativ.“
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Die Demo im Schanzenviertel war die erste von drei, die linksextreme Gruppen für den 1. Mai in Hamburg angemeldet hatte. Eine Stunde später wollte das Bündnis „Wer hat, der gibt“ mit 2500 Demonstranten vom Dammtor-Bahnhof zum Eppendorfer Baum laufen. Am späteren Nachmittag sollte die revolutionäre 1. Mai-Demonstration des vom Verfassungsschutz als gewaltorientiert eingestuften Roten Aufbaus am Hauptbahnhof starten.